Ein Lachen, unauslöschbar, lässt den Himmel erbeben.
Es ist so. Wer herzhaft lachen kann, dem gehört die Welt. Denn Humor ist wie eine Massage für unsere Seele. Heutzutage ist dies sogar wissenschaftlich nachgewiesen. Lachen stärkt unser Immunsystem. Natürlich nur, wenn es von Herzen kommt und nicht aufgesetzt ist oder von Zynismus und Schadenfreude begleitet wird. Schon unser alter Dichter-Opa Homer wusste von dieser unglaublichen Kraft des befreit lachen Könnens.
Du bist...
Was sagt uns diese Ansprache an uns selbst? Es heißt ja nicht, ich bin, sondern es heißt bewusst, du bist - ! Du bist verantwortlich für dein Handeln. Das fordern alle anderen notfalls ein. Du kannst deine Verantwortung nicht in die Schuhe der anderen schieben. Sich dessen bewusst zu werden und bewusst zu sein, dass mein Tun eine starke Position im Leben ist. Denn jeder Mensch trifft Entscheidungen, die Konsequenzen haben, für die er verantwortlich ist. Das ist einerseits eine der schwierigsten Aufgaben im Leben, andererseits eine der schönsten Aufgaben, verantwortlich für sein eigenes Handeln sein zu dürfen. Denn verantwortlich sein zu dürfen macht uns erst zu mündigen Menschen und ist gleichzeitig eine der größten Herausforderungen unseres Daseins. Du bist steht in der Antike auch für die Ansprache an das Schicksalhafte bzw. Göttliche, das jeder anerkennen sollte.
Alles fließt!
Schön wär“s. Oft genug erleben wir, dass nichts mehr im Fluss ist. Dass wir im Stau stehen, manchmal auch durch Krankheit oder den Verlust der Arbeit blockiert sind - was tun? Heraklit behauptet nun, dass der Fluss der Zeit, unabhängig, in welchem Zustand wir uns befinden, immer fließend ist. Oft bemerken wir das erst später. Solange du lebst, ist alles im Fluss. Wenn man Ereignisse aus dem eigenen Leben betrachtet, hat diese Aussage eine besondere Wirkung. Solange du lebst, ist alles im Fluss. Das heißt, du brauchst keine Angst zu haben, wenn mal etwas blockiert ist. Auch das kann letztendlich für den Fluss des Lebens von Bedeutung sein.
Geh mir aus der Sonne!
Wirf keinen Schatten auf mein Leben! Lass mich in Ruhe mein Leben genießen. Ich brauch keine Almosen, keine Gefälligkeiten, wenn der Preis dafür ist, dass mir Licht und Wärme fehlen. Diogenes war nie korrupt. Er ließ sich lieber auslachen, als im Schatten von wem auch immer zu stehen. Autoritäten gab es nicht für ihn, Wünsche reduzierten sich auf das einfache Wort. Und jeder kennt einen, dem er entgegnen möchte: Und ich sag“s mit Wonne, geh mir aus der Sonne!
Im Mittelweg findet sich das glücklichste Leben.
Auch Aristoteles hat für sich erkannt, dass nur der Mittelweg, das Ausgeglichensein, glücklich macht. Extreme machen einsam. Extremer Reichtum genauso wie extreme Armut. Es sollte das Ziel aller Gesellschaften sein, solche Rahmenbedingungen zu schaffen, dass sich die Menschen einen Mittelstand und Mittelweg aufbauen können. Mit dem Ziel, dass sich jeder auf seine Art und Weise mittelmäßig verwirklichen kann, um ein glückliches Leben erreichen zu können. Nicht die Top-Leistungsgesellschaft prägt den glücklichen Menschen, sondern der Mittelweg. Nicht der Gedanke, besser sein zu wollen als der andere, sondern das gemeinsame Glück prägt den Wert einer Gesellschaft. Wie oft sind sogenannte Erfolgsmenschen und Topkarrieristen von Burnout und Depressionen geplagt? Die Antwort liegt im Mittelweg. Frag nach bei Aristoteles.
Nichts im Übermaß!
Was passiert, wenn ich als Mensch die Balance im Leben verliere, übermäßig trinke, rauche, faulenze usw. Die Auswirkungen kennen viele Menschen aus eigener Erfahrung. Aber auch übermäßig gut sein wollen, fromm sein wollen, lieben wollen, hat seine Tücken und schadet der Seele mehr als es nützt. Nichts im Ãœbermaß ist eine Weisheit aus der Antike, die sich jeder von uns in sein eigenes Leben kopieren kann. Mit der Erkenntnis, dass dieses oft als langweilig beschriebene Mittelmaß uns bereit macht für einen Weg in die innere Zufriedenheit. Der eine oder andere Ausraster ist gestattet, sofern man diese Aussage Nichts im Ãœbermaß im Auge behält und sein Leben in diesem Sinne ausrichtet.
Erkenne dich selbst.
Erkenne dich selbst und erschrick dich nicht! Keiner kommt als perfekter Mensch auf die Welt. Es ist unsere Lebensaufgabe, sich ständig entwickeln zu können. Wichtig ist nur, dass jeder Prozess gewollt ist und selbstbewusst geschieht. Im Einklang mit sich selbst und mit denen, die einem ans Herz gewachsen sind. Im Einklang mit den Grundwerten der Mitmenschlichkeit und Menschenrechte. Wenn ich mich selbst erkenne und erkennen muss, dass mein Ich, meine Person, für Gewalt, Unterdrückung, Hass, Terror usw. verantwortlich ist, muss ich mich fragen, warum das so ist, und warum das meinen Weg als Mensch, als Mitmensch zerstört. „Erkenne dich selbst“ ist eine starke Weisheit mit einer großen Botschaft.
Wasser ist der Ursprung aller Dinge.
Der Mensch besteht zu achtzig Prozent aus Wasser. Ohne Wasser gäbe es kein Leben. Wasser ist die wichtigste Kraftquelle für unser Dasein. Jeder Mensch kann ohne Nahrung lange überleben, aber ohne Wasser nur wenige Tage. In Bad Liebenzell ist man froh, über eigene Quellen verfügen zu können. Das Bad Liebenzeller Mineralwasser wird als Quelle neuer Lebenslust bezeichnet. Wasser an sich ist die Quelle des Lebens. Das war schon in der Antike bekannt. Es ist von enormer Bedeutung - und jeder kann daran mitwirken, die Wasservorräte auf unsere Erde zu schützen und jedem Menschen zugänglich zu machen. Erst vor wenigen Jahren wurde in Bolivien auf der UN-Vollversammlung mit den Stimmen von 122 Ländern beschlossen, dass der Zugang zu sauberem Trinkwasser und einer sanitären Grundversorgung zu den Menschenrechten zählt.
Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Auch so ein Satz, der einen nachdenklich macht. Zu wissen, dass man eigentlich nicht weiß, heißt, dass man mit scheinbarem Wissen und Erkenntnissen sehr vorsichtig umgehen muss. Ich weiß, dass ich nicht weiß lehrt uns, demütig zu sein, davon zu ahnen, dass es kein absolutes Wissen gibt. Und wenn es kein absolutes Wissen gibt, kann es auch keine absolute Rechthaberei geben. Dieser Satz befreit einen von der Last, alles wissen zu müssen. Auch der andere weiß nicht alles, kann nicht alles wissen und wird auch in Zukunft nicht alles wissen können. Wer behauptet, er weiß alles, weiß in Wahrheit nichts. Diese Aussage hat auch heute noch Gültigkeit und eine befreiende Wirkung.
Philosophen der Antike
Sokrates 469 v.Chr. - 399 v.Chr.
Griechischer Philosoph, der im Dialog ein besseres Verständnis von der Welt, der Ethik und der Kenntnis um menschliche Beziehungen erfahren wollte. Er liebte die Freiheit und hielt die Demokratie für die beste aller Staatsformen. Selbsterkenntnis und die Suche nach der Wahrheit sind ihm wichtige Elemente der Philosophie.
Seneca 1 v.Chr. - 65 n.Chr.
Römischer Philosoph und Dramatiker. Der meistgelesene Schriftsteller seiner Zeit erklärte den Menschen, vor allem den herrschenden Menschen, warum es weise ist, als Machthaber Milde walten zu lassen. Er riet seinen Zeitgenossen, lebenslang zu lernen. Nicht an seinen Worten, sondern an seinen Taten solle man den Menschen messen.
Aristoteles 384 v.Chr. - 322 v.Chr.
Griechischer Philosoph, der bis heute zu den bedeutendsten Gelehrten der Geschichte gehört. Er war Wissenschaftler, Philosoph, Politiker und Vater der Erzählkunst in einem. Seine Lehren über Dramaturgie finden noch heute Anwendung. Er entwickelte Prinzipien für das Wesen der Dinge.
Heraklit 520 v.Chr. - 460 v.Chr.
Griechischer Philosoph der vorsokratischen Zeit. Seine Philosophie basiert auf dem Begriff Logos. Die Weltordnung besteht für ihn aus einem beständigen Werden und sich wandeln. Gerne setzt er sich in seinen Schriften mit Polaritäten auseinander und versucht zu erklären, warum es sie gibt. Seine Zeitgenossen bezeichneten ihn gerne als den Dunklen, weil er teilweise auf andere mystisch und mysteriös wirkte.
Perikles 490 v.Chr. - 429 v.Chr.
Führender Staatsmann der griechischen Antike, Verfechter der Attischen Demokratie. Philosophische Bedeutung erlangte er durch seine rhetorischen Fähigkeiten. Seine Zitate werden auch heute noch gerne gebraucht.
Thales v. Milet 624 v.Chr. - 547 v.Chr.
Griechischer Philosoph, Astronom und Mathematiker. Er gilt als erster Denker der abendländischen Kultur. Wasser ist für ihn der Ursprung aller Dinge, überhaupt neigt er dazu, alles auf naturwissenschaftliche Phänomene und Erkenntnisse aufbauen zu wollen. Durch den „Satz des Thales“ zur Berechnung des Dreiecks ist er auch aus dem heutigen Schulunterricht nicht wegzudenken.
Cicero 106 v.Chr. - 43 v.Chr.
Römischer Politiker, begnadeter Redner und bekannter Philosoph. Er gilt als Botschafter der griechischen Philosophie, versuchte, diktatorische Strömungen aufzuhalten.